Wildbienen-Exkursion am Hirschauer Berg am Di 02.05. um 17:00
Die Grüne Liste Hirschau lädt zu einer Wildbienen-Exkursion am Hirschauer Berg (Spitzberg) ein.
Referent: Matthias Klemm, Biologe (Hirschau)
Termin: Dienstag 2. Mai 2023, 17.00 Uhr – bei ungünstiger Witterung evtl. einen Tag später
Treffpunkt: Rathausplatz Hirschau
Das Thema „Insektensterben“ ist seit mehreren Jahren in den Medien präsenter geworden. Vielfach findet sich auch der Begriff „Bienensterben“. Für den beobachteten Artenrückgang gibt es verschiedene Gründe, v.a. eine hochintensive landwirtschaftliche Nutzung, welche auch im Neckartal bei Hirschau – mit Ausnahme des Wasserschutzgebiets – stattfindet.
Sehr hochwertige Wildbienen-Lebensräume gibt es hingegen am Spitzberg, v.a. im Naturschutzgebiet Hirschauer Berg, aber auch in den angrenzenden Streuobstwiesen und Weinbergen, sofern diese halbwegs naturverträglich bewirtschaftet werden. Hierzu gehört v.a. der Verzicht auf den Einsatz von Pflanzen-Vernichtungsmitteln (Herbiziden). Dies ist in den Weingärten am Hirschauer Berg weitgehend der Fall.
Im Rahmen der geplanten Wildbienen-Exkursion wird der in Hirschau lebende Biologe Matthias Klemm einige Frühjahrs-Arten im Gelände „persönlich“ vorstellen, und über Probleme und Chancen von Artenschutzmaßnahmen für Wildbienen berichten. Selbstverständlich wird es auch Tipps für eine wildbienenfreundliche Begrünung des eigenen Hausgartens geben.
Wir treffen uns auf dem Platz hinter dem Hirschauer Rathaus und werden von dort zunächst zur katholischen Pfarrkiche St. Ägidius gehen. An den Rosetten-Fenstern an der Südseite finden sich viele, überwiegend schon lange nicht mehr genutzte Nester der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parietina), eine bundesweit vom Aussterben bedrohten Art, für welche das Land Baden-Württemberg die alleinige Schutzverantwortung trägt. Da es am nahegelegenen Flusskraftwerk Kiebingen noch eine vitale Population dieser Art findet, gibt es sehr gute Chancen für die Wiederansiedlung dieser Art mitten in Hirschau. Es gibt an der Kirche perfekte Nistmöglichkeiten, leider herrscht aber ein Mangel an den benötigten Pollenpflanzen. Diese könnten direkt auf den Grünflächen an der Südseite der Kirche und in vielen Hausgärten kurzfristig angepflanzt werden.
Von der Riedkelter aus geht der Weg dann hoch auf den Hirschauer Berg. An den Weinbergmauern gibt es z.T. ein sehr gutes Angebot an attaktiven Pollen- und Nektarquellen, und so können dort auch einige Wildbienenarten „live“ beobachtet werden.
Wir gehen dann weiter zum Südrand des NSG Hirschauer Berg, entlang des Panorama-Wegs vorbei am Blumberg und wieder zurück zur Riedkelter. Dabei können einige landesweit besonders schutzbedürftige Wildbienenarten bereits am Wegrand vorgestellt werden.
Matthias Klemm, freiberuflich tätiger Biologe, ist derzeit Fachbeauftragter für die praktische Umsetzung des landesweiten Artenschutzprogramms „Wildbienen Baden-Württembergs“ im Regierungsbezirk Tübingen. Er wird auch über aktuelle Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet berichten, welche nicht nur Wildbienen, sondern auch vielen anderen Insektenaren zu Gute kommen (werden).
Wir freuen uns auf eine zahlreiche Beteiligung!