Die Hirschauer Hohlwege – ortsgeschichtliche Dokumente ersten Ranges

23 Feb von Gunter Neubauer

Die Hirschauer Hohlwege – ortsgeschichtliche Dokumente ersten Ranges

 

Wer sich seit vielen Jahren auf seinen Spaziergängen den Pfad von der Hirschhalde zur Ammersteige hinauf bewegt, glaubt seinen Augen nicht zu trauen, wenn er jetzt sieht, dass der tief in die Landschaft eingekerbte, seit langem aber vernachlässigte Hohlweg nunmehr freigeschnitten ist und in seinem Charakter wieder kenntlich gemacht wurde.

In der Gemarkung von Hirschau gibt es wenige Landschaftszeichen von ähnlich hoher Bedeutung wie die vier Hohlwege, die jeweils vom nördlichen Ortsrand bis hoch in die bewaldete Krone des Spitzbergs heranreichen und die den Wein- und Obstanbau auf den steilen Terrassen möglich machten. Diese Wege sind an ihren Ausgangsstellen und teilweise auch an ihren Zielpunkten durch altehrwürdige Wegkreuze angezeigt. Die Kundigen unter den Einheimischen wissen, dass nur über diese steilen Anwege die Bestellung der überaus kargen Parzellen am Spitzberghang möglich war und dass man auf diesen Wegen die Bestellung im Frühling und die Ernte im Herbst bewerkstelligen musste.

So sind die Hirschauer Hohlwege ortsgeschichtliche Dokumente ersten Ranges und ihre Pflege ist auch ein Akt gebotener Pietät gegenüber denen, die den Ort in früheren Zeiten durch schwere Arbeit am Leben gehalten haben.

Die Herausstellung dieser sprechenden Geschichtszeugnisse und auch Biotope verdient den Dank aller, denen am Erhalt und an der Weiterführung der einzigartigen Landschaft am Hirschauer Spitzberg gelegen ist.

Prof. Dr. Josef Nolte, Hirschau

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